Docker und Edge Computing – wie passt das zusammen? Auf den ersten Blick scheinen die beiden Themen wenig gemeinsam zu haben, aber schauen wir uns das mal genauer an.
Was ist Edge Computing?
Beim Edge Computing geht es darum, Daten genau dort zu erfassen und zu verarbeiten, wo sie entstehen. Was als „Edge“ – also Kante oder Grenze – definiert wird, hängt vom jeweiligen Use Case ab. Beispiele reichen von einem Offshore-Windpark bis hin zu einzelnen Komponenten einer Produktionsanlage.
Ob ich eine ganze Flotte von Knoten habe oder nur eine oder wenige, die Herausforderungen bleiben gleich:
- Zuverlässige Softwareupdates aus der Ferne, möglichst ohne kostspielige Technikereinsätze vor Ort.
- Reproduzierbarkeit und Konsistenz der Software – sie muss sich auf den Zielsystemen exakt so verhalten wie in der Entwicklung.
Containervirtualisierung als Abstraktionsschicht
Docker bietet als Containervirtualisierung eine ideale Möglichkeit, Software in gekapselten Containern bereitzustellen. Das bringt entscheidende Vorteile:
- Stabilität: Ein fehlerhaftes Softwareupdate kann nicht das gesamte System lahmlegen. Falls doch, lässt sich einfach die vorherige Version wiederherstellen – ganz ohne Technikereinsatz vor Ort.
- Minimierung von Downtime: Besonders bei schwer erreichbaren oder kritischen Systemen bedeutet das oft eine enorme Kostenersparnis.
Docker: „Läuft überall – gleich“
Weil Software bei Docker als vollständiges Image inklusive aller Abhängigkeiten bereitgestellt wird, erleichtert das nicht nur das Deployment, sondern stellt auch sicher, dass die Software überall gleich funktioniert:
- Keine unerwarteten Wechselwirkungen mit unterschiedlichen Umgebungen auf den Zielsystemen.
- Hohe Reproduzierbarkeit: Was in der Entwicklung getestet wurde, läuft auch in der Produktion – unabhängig von der lokalen Konfiguration des Hosts.
Multiplattformfähigkeit – ARM oder x86? Kein Problem.
Ein weiterer Vorteil von Docker: Es läuft ressourcenschonend und ist damit ideal für den Einsatz auf Embedded Systems. Außerdem unterstützt es verschiedene Prozessorarchitekturen (ARM, x86 usw.), sodass ein einziges Docker-Image für unterschiedliche Systeme genutzt werden kann – sofern die Software selbst plattformunabhängig entwickelt wurde.
Fazit
Docker und Edge Computing ergänzen sich hervorragend: Während Edge Computing für lokale Verarbeitung, geringe Latenzen und Ausfallsicherheit sorgt, bietet Docker eine standardisierte, flexible und ausfallsichere Möglichkeit, Software auf verteilten Systemen bereitzustellen. Gerade für Maschinenbauer, Automatisierungstechniker und Anlagenbetreiber bedeutet das: Mehr Kontrolle, mehr Betriebssicherheit bei gleichzeitig geringerem Wartungsaufwand.